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Montag, 31. August
Um 7:30 klingelt der Wecker, doch wir schlafen noch etwas, bis wir um 8:30 wieder aufwachen
und frühstücken gehen. Wir verlassen um 9:30 das Hotel und laufen durch PatPong.
Hier sieht es bei Tage sehr heruntergekommen aus. Man hat Schwierigkeiten, sich vorzustellen,
daß hier nachts die Post abgeht.
Auf unserem vermeintlichen Weg Richtung Altstadt kämpfen
wir uns durch zahlreiche Baustellen, oft wegen fehlender Gehwege am Straßenrand entlang und
ignorieren die ständigen Angebote der Tuk-Tuk- und Taxifahrer.
Wenn man dem Verkehr entgegen läuft, wird man weniger zum Mitfahren genötigt!
Im World Trade Center besuchen wir einige Läden und einen Supermarkt.
Dieses Gebäude hat einen westlichen Charakter, das Fotografieren im Inneren ist jedoch verboten.
Als wir beim Weiterlaufen nichts Bekanntes mehr auf unserem Stadtplan entdecken können,
fragen wir einen Passanten nach unserem Standort.
Er ist sehr hilfsbereit, kann jedoch unsere Karte mit lateinischen Buchstaben nicht entziffern.
Einige Schüler zeigen uns auf unserem großen Stadtplan unseren Standort beim
Victory Monument. Auf unserem Innenstadtplan ist diese Gegend nicht mehr enthalten.
Wir sind in einem völlig anderem Stadtteil als wir wollten und dachten.
Man könnte sagen, wir haben uns verlaufen, jedoch haben wir so viel von Bangkok mitbekommen
und gesehen: Marktstände entlang der Straßen,
Handwerksläden mit altem Inventar und Werkstätten, mobile Essenskarren,
bei denen die Kunden auf Plastikhockern ihre Mahlzeit zu sich nehmen, Schüler in Schuluniformen,
heruntergekommene Häuser, deren Fenster häufig mit Gittern vor Einbruch geschützt sind,
Fußgängerüberwege etwas abseits der großen Kreuzungen und rasende Boote
auf den schmalen Klongs. Beim Überqueren der Straßen haben wir uns meist Einheimischen
angeschlossen.
Wir stärken uns um 13:30 im
McDonalds
und machen uns nun neu orientiert auf unseren Weg.
Es fängt leicht zu Tropfen an, jedoch fällt dies bei der Schwüle nicht weiter auf
und man wird nicht gerade feuchter.
Um 14:30 erreichen wir Jim Thomsons House gerade bevor ein richtiger Platzregen beginnt.
Für 100 Baht lassen wir uns mit deutschem Handzettel und in englischer Sprache durch
das Teakholzhaus führen.
Jim Thomson hat den Seidenhandel in Thailand nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.
Sein Teakholzhaus ist sehr funktionell: es ist ein Baukastensystem,
das öfters auf- und abgebaut werden kann. Aus Stabilitätsgründen verjüngt
sich das Haus nach oben hin und der untere Stock ist wegen Hochwassergefahr nicht bewohnt.
Als der starke Regen um 15:45 aufhört,
geht es zu Fuß an vielen Pfützen vorbei weiter Richtung Innenstadt.
An einer Tempelanlage laufen sehr viele Menschen mit Reissäckchen.
Vermutlich findet hier eine kostenlose Reisverteilung an Bedürftige statt.
Am verlassen wirkenden Bahnhof beschließen wir, daß es wohl besser ist
ein Taxi zu nehmen und lassen uns zum Wat Po fahren.
Der Taxifahrer schneidet bei rotwerdender Ampel einfach die Kreuzung auf der rechten Seite und
fährt uns sogar zum richtigen Eingang. Die dort wartenden Tuk-Tuk-Fahrer erklären uns,
daß Wat Po um 17:00 schließt und wollen uns zu einer Fahrt überreden.
Wir stellen uns taub und machen uns auf die Suche nach dem Bootssteg zum Wat Aron.
Wir laufen durch eine Sackgasse auf ein Haus zu, das sich als wir davor stehen,
als Durchgang zum Bootssteg entpuppt. Gestern noch sind wir kurz zuvor umgedreht,
da von Ferne nichts nach einem Bootssteg aussieht, und wir uns nicht trauten in eine
solche Gasse zu gehen. Vorm Bootssteg bietet uns ein Thailänder eine
einstündige Klongfahrt für 400 Baht an. Für 300 Baht will er uns in
seinem Longtailboot zum Wat Aron fahren.
Wir lassen uns jedoch für 1 Baht mit dem offiziellen Boot übersetzen.
Auf dem schönen braunen Klong gibt es jede Menge Boote zu sehen: große Kähne
im Schlepp und die flotten Langschwanzboote mit großen Motoren.
Für 10 Baht betreten wir den Wat Aron. Die Kassiererin schließt hinter uns den Eingang.
Der Aufstieg ist wegen einer Baustelle gesperrt, und so gibt es keine schöne Aussicht
auf die Stadt. Wat Aron, Tempel der Morgenröte,
soll besonders bei Sonnenuntergang schön wirken,
jedoch ist uns diese Eigenschaft verborgen geblieben.
Wir lassen uns für einen weiteren Baht zurück über den Klong setzen.
Als wir bei einem Straßenhändler zwei Dosen Cola kaufen,
achtet ein Polizist sehr genau darauf, daß uns der Händler korrekt heraus gibt.
Im Park beobachten wir viele Menschen aller Altersklassen beim Jogging und bei der
abendlichen Massengymnastik mit einem Vorturner mit fetziger Musik.
Als um 18:00 eine Hymne ertönt stehen alle still.
Um 18:45 fahren wir mit einem Taxi für 70 Baht zum Hotel zurück.
Die Fahrt ist ziemlich spannend für uns, da der Fahrer bei Einbruch der Dunkelheit
durch viele Hinterhöfe und weitere schlimme Gegenden fährt.
Eduard Zimmermann hätte vor einer solchen Fahrt gewarnt, doch unser Taxifahrer hat
so einige Feierabendstaus umfahren und uns auf der richtigen Straßenseite vorm Hotel abgeliefert.
Um 20:00 verlassen wir das Hotel für einen abendlichen Bummel.
Heute ist die Silomroad richtig lebhaft: es gibt viele Marktstände,
an denen die Händler den Kunden mit Taschenrechnern den Preis zeigen.
Im McDonalds fallen wir etwas auf, als wir unser Tablett mit den aufgeschäumten
Verpackungen selbst entsorgen. Wir lassen uns durch das Gedränge
der engen Ladengäßchen schieben, achten sehr gut auf den Inhalt unserer Taschen
und bekommen viele Angebote für Shows in den angrenzenden Bars: Mister, Show!
Die Türsteher scheuen auch nicht davor zurück, die Leute durch Ziehen an
ihren Kleidungsstücken auf sich aufmerksam zu machen.
Bei Nacht wirkt PatPong durch die Marktstände und die entsprechende Beleuchtung
viel schöner als bei Tage. Um 21:30 kehren wir zum Hotel zurück.
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